In den '60er Jahren, als das allgemeine
Motto "Zurück aufs Land" sowie "Zurück zum Authentischen"
hieß, war ein enormes Anwachsen des Interesses an der bäuerlichen
Kultur zu verzeichnen. In vielen Fällen handelte es sich
um ein konsumförderndes Phänomen: Beispielsweise schossen
die Restaurants, die sich als 'osterie' (etwa den deutschen Kneipen
vergleichbar) ausgaben, wie Pilze aus dem Boden. Ferner wurden
Haushalts- oder Arbeitsgegenstände, die auf den Dachböden
oder in den Kellern auf dem Lande aufgestöbert worden waren,
zu hohen Preisen auf Messen und Märkten angeboten. Die Entstehung
von Heimatmuseen - deren Thema die bäuerliche Welt ist -
scheint ihren Ursprung ebenfalls in dem oberflächlichen Interesse
an der bäuerlichen Kultur zu haben. Sie muß aber als
Reaktion, als Bemühen angesehen werden, das Objekt nicht
mehr vorzugsweise als Konsumgegenstand zu betrachten, sondern
es unter Berücksichtung seiner Geschichte und seiner Funktion
vollständig zu erfassen.
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