Im 17. Jahrhundert schrieb die Gegenreform für das Kircheninnere barocken Prunk, prächtigen Marmor sowie kostbare Kirchengeräte vor. Doch aus dem Schlamm der Potiefebene konnte man nur Backsteine herstellen. Aus diesem Grunde schuf G. Fassi, einer der bedeutendsten Söhne der Stadt, die Kunst der 'Mischung', die es ermöglichte, Marmor mit Hilfe von auf 300° erhitztem Gips herzustellen. In allen Kirchen kann das große handwerkliche Können der Marmorimitatoren bewundert werden, welche imstande waren, religiöse Szenen berühmter Maler sowohl in Schwarz­Weiß als auch in Farbe zu reproduzieren oder Stilleben herzustellen, feinste Spitzen zu imitieren sowie Milieus mit perspektivischen Linien von Fußböden und Säulen darzustellen.