Modena Week-End:logo Der Bogengang des Collegio San Carlo


    Zwei weitere bedeutsame Sehenswürdigkeiten aus dem 16. Jahrhundert sind das Collegio San Carlo und der gleichnamige Bogengang. Sie sind nicht nur wertvolle Zeugnisse der profanen Architektur des 17. Jahrhunderts, sondern nehmen auch einen ausgesprochen wichtigen Stellenwert im Alltagsleben der Modeneser ein. Denn wenn sich die Einwohner verabreden, steht der Treffpunkt von vorn herein fest: in dem Bereich zwischen dem Bogengang des Kollegs, der Bar Molinari und dem nunmehr denkwürdigen Zeitungskiosk 'della Rosina' (Frauenname: dt. des Röschens) an der Kreuzung zwischen der Via Farini und Via San Carlo mit der Via Emilia. Auch dieses Werk wurde von dem Architeken des Palazzo Ducale Avanzini entworfen. Der Bogengang ist zweifelsohne das Ergebnis einer Vorliebe für eindrucksvolle Effekte. Er bildet eine Kurve, die die Schritte und Blicke an den 31 schlanken Marmorsäulen entlang lenkt, welche im Perspektivenspiel zur Wand werden. Es ist, als ob der Bogengang die Via Emilia zwänge, bis zum Eingang des Kollegs und der gleichnamigen Kirche San Carlo eine Kurve zu bilden. Aber ein Abschnitt des Bürgersteigs tritt langsam aus dem Bogengang hervor, so daß die Straße geradliniger wirkt. Auch wenn der Bogengang in verschiedenen Epochen errichtet wurde - die Arbeiten zogen sich bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts hin -, so sind die von Avanzini entworfenen Linien doch unverändert geblieben. Auf eine Besonderheit sei noch hingewiesen: Seit dem ersten Bauabschnitt des Bogengangs befindet sich in dem Haus Nr. 151 eine Apotheke. Auch die Buchhandlung kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Sie wurde im Laufe des 19. Jahrhunderts mehrmals in ein anderes Gebäude unter dem Bogengang verlegt, bevor sie ihren endgültigen Sitz, an dem sie noch heute befindet, einnahm.

    Der Bogengang dient einem Gebäude als Verdachung, in dem ab 1626 das Collegio dei Nobili (dt. Adelskolleg) untergebracht war. Dieses Kolleg erhielt wenig später den Namen der Ordensgesellschaft, die es leitete. Seitdem es in den '70er Jahren in die Fondazione San Carlo (dt. Stiftung San Carlo) umgewandelt wurde, ist es nunmehr Sitz eines Studentenwohnheims, einer Bücherei und eines regen Kulturzentrums, das allen Bürgern offensteht.

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