Sassuolo und seine Fliesen: ein weiterer Weltrekord | |
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Bis zum Ende des 2. Weltkriegs war Sassuolo ein kleines Dorf am Fuße des Apennins mit einem gesundem Klima, von dem der noch heute erhaltene herzogliche Sommersitz zeugt: ein ansehnlicher Palast, den die Este inmitten eines großen Parks errichteten, von dem heute auf Grund der regen Bautätigkeit immer weniger zu sehen ist. Dann waren in der Fliesenproduktion plötzlich enorme Zuwachsraten zu verzeichnen. Es entstand das neue Sassuolo mit Dutzenden von Keramikfabriken. Es gibt eine Erklärung für diese erstaunliche Entwicklung: Sie beruht auf der Erkenntnis, daß Keramik nicht unbedingt weißfarbig sein und nicht nur im Sanitärbereich eingesetzt werden muß. Daraufhin wurden Fliesen in Tausenden von Farben, Formen sowie in unterschiedlichen Größen auf den Markt gebracht, wurden Dekorationen und Ausstattungen für jeden Geschmack und Geldbeutel angeboten. Die Produktionssteigerung war derart hoch, daß 1991 die Produktion im Keramikgebiet, das die Provinzen Modena und Reggio Emilia umfaßt, mehr als 321 Millionen qm betrug. Ist Italien weltweit führend auf dem Gebiet der Herstellung und des Exports von Fliesen, so ist Sassuolo in Italien das bedeutendste Produktionszentrum -1991 waren in der Provinz Modena über 14.000 Personen in der Keramikbranche tätig -. Die Produktion spezialisiert sich immer mehr: So werden in zunehmendem Maße bekannte Modeschöpfer mit dem Entwerfen von Fliesen beauftragt. Unter dem Motto «Das Haus? Das ist eine schöne Frau, die gekleidet werden muß» übertragen die angesehensten Couturiers ihren Stil und Geschmack von den Stoffen auf die Fliesen. |
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