Modena Week-End:logo Die Domtüren


    Säulentragender Löwe des Hauptportals

    Bei genauer Betrachtung erkennt man, daß der Dom auf einer einheitlichen Konzeption beruht, die dort, wo sie nicht realisiert worden ist, auf unterschiedliche Stile und Epochen hinweist. Nehmen wir zum Beispiel die Portale: Es ist unschwer zu erkennen, daß nur drei der sechs Türen Teil des ursprünglichen Projekts sind. Man braucht nur genau hinzusehen: Die Vorhalle und die säulentragenden Löwen sind die einenden Elemente. Wir finden insgesamt vier ähnliche Wandöffnungen mit diesen Merkmalen. Löwe des Fischportals mit Beute Aber bei näherer Betrachtung hat das große Portal der Südseite (das sogenannte Königsportal) ein Eigenleben: Es unterbricht das lineare Motiv der Blendtriforien, besteht nicht aus weißem, sondern aus rosafarbenem Marmor und weist andere Maße auf, wie auch die Löwen und die Dekorationen des Portalgewändes unterschiedlich sind. Hier handelt es sich um ein zu einem späteren Zeitpunkt vollendetes Werk der Campioneser Meister. Auch die beiden kleinen Seitenportale der Hauptfassade sind nicht typisch: kleine Wandöffnungen, um derentwillen wahrscheinlich die erste und vierte der von Wiligelmus geschaffenen Skulpturtafeln an einer höheren Stelle angebracht wurden, um Freiraum zu schaffen. Auch die Fensterrose der Fassade war, da sie die Vorhalle in gewisser Weise zu erdrücken schien, damals in architektonischer Hinsicht 'aufdringlich', um die großartigen Glasfenster und Marmorarbeiten der neuen Wandöffnungen, durch die das Licht eindrang, besser zur Geltung zu bringen. Die säulentragenden Löwen bringen die uralte, wohl bekannte Botschaft auf unterschiedliche Art und Weise: Die Bestie schützt das Portal und signalisiert den Übergang zwischen dem sakralen und dem profanen Teil, zwischen einem 'Drinnen' und einem 'Draußen'.

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